Discussion:
Rätselhaftes Abschalten der VOIP-Verbindung nach 30 Sekunden
(zu alt für eine Antwort)
Peter Koerber
2014-01-01 18:02:24 UTC
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Nach dem Anschluss und der Einrichtung eines neuen Modem-Routers habe
ich bei VOIP-Verbindungen ein absolut rätselhaftes Phänomen: Werde ich
per VOIP angerufen (egal aus welchem Land, egal ob per Festnetz,
Handynetz oder ebenfalls per VOIP) - also eingehendes Gespräch - dann
kann die Verbindung solange aufrecht erhalten werden, wie eben gewünscht.

Bei abgehenden Gesprächen - also ich wähle per VOIP ein abgehendes
Gespräch - dann wird das Gespräch nach exakt 30 Sekunden (gemessen ab
Verbindungsaufbau) ganz einfach abgehängt. Ich höre den Besetztton. Ich
kann das Gespräch wiederholt nochmals aufbauen mit dem genau gleichen
Resultat. Dies betrifft sämtliche abgehenden VOIP-Gespräche, egal, ob es
sich beim Ziel um eine Festnetznummer, eine Handynummer oder eine
VOIP-Nummer (im gleichen Netz oder bei anderem Anbieter) handelt.

Ich habe mir schon einen Wolf in den Modemeinstellungen gesucht, weil
beim alten Modem mit exakt gleicher dahinter montierter Hardware das
Phänomen nicht feststellbar ist. Wo muss ich da suchen oder was habe ich
übersehen?

Modem: Netgear DGND 3300GE mit neuester Firmware (alter Modem-Router:
Netgear DG834G)
SIP-Telefon: Siemens Gigaset S675IP
SIP-Anbieter: Sipcall CH (in DE: sipcall-voip.de)
Das Gigaset ist an einem Netgear-Switch GS108 (gleiches Problem, wenn
direkt am Modem-Router)

Peter
Marc Haber
2014-01-01 20:23:26 UTC
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Post by Peter Koerber
Wo muss ich da suchen oder was habe ich
übersehen?
Ich kann's mir zwar nicht vorstellen, aber Netgear würde ich zutrauen,
auch 2013 noch Geräte zu verkaufen, deren NAT mit UDP-Streams
überfordert ist und immer noch davon ausgeht, alle UDP-Anwendungen
bestünden aus Query, Reply, Schluß.

Grüße
Marc
--
-------------------------------------- !! No courtesy copies, please !! -----
Marc Haber | " Questions are the | Mailadresse im Header
Mannheim, Germany | Beginning of Wisdom " | http://www.zugschlus.de/
Nordisch by Nature | Lt. Worf, TNG "Rightful Heir" | Fon: *49 621 72739834
Peter Koerber
2014-01-01 20:36:27 UTC
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Post by Marc Haber
Ich kann's mir zwar nicht vorstellen, aber Netgear würde ich zutrauen,
auch 2013 noch Geräte zu verkaufen, deren NAT mit UDP-Streams
überfordert ist und immer noch davon ausgeht, alle UDP-Anwendungen
bestünden aus Query, Reply, Schluß.
Es ist ja ein ziemlich neues Modell von Netgear.
Und wo müsste ich dann was schrauben, damit dieser Effekt nicht
auftreten würde?
Peter
Marc Haber
2014-01-01 20:48:01 UTC
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Post by Peter Koerber
Post by Marc Haber
Ich kann's mir zwar nicht vorstellen, aber Netgear würde ich zutrauen,
auch 2013 noch Geräte zu verkaufen, deren NAT mit UDP-Streams
überfordert ist und immer noch davon ausgeht, alle UDP-Anwendungen
bestünden aus Query, Reply, Schluß.
Es ist ja ein ziemlich neues Modell von Netgear.
Und wo müsste ich dann was schrauben, damit dieser Effekt nicht
auftreten würde?
Würde sich mein Verdacht wirklich bestätigen, müsstest Du den
Entwicklern von Netgear die Grundlagen ihres Kerngeschäfts erklären.

In der Praxis müsste man das Gerät dann durch eines ersetzen, dessen
Firmware von Leuten geschrieben wurde, die dieses Internetdings auch
jenseits der Mainstreamdienste verstanden haben.

Grüße
Marc
--
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Martin Hoffmann
2014-01-02 07:17:07 UTC
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Post by Peter Koerber
Bei abgehenden Gesprächen - also ich wähle per VOIP ein abgehendes
Gespräch - dann wird das Gespräch nach exakt 30 Sekunden (gemessen ab
Verbindungsaufbau) ganz einfach abgehängt. Ich höre den Besetztton. Ich
kann das Gespräch wiederholt nochmals aufbauen mit dem genau gleichen
Resultat. Dies betrifft sämtliche abgehenden VOIP-Gespräche, egal, ob es
sich beim Ziel um eine Festnetznummer, eine Handynummer oder eine
VOIP-Nummer (im gleichen Netz oder bei anderem Anbieter) handelt.
Klingt so, als käme das ACK nicht auf der anderen Seite an. Das führt
dann zum Abbruch nach 32 Sekunden. Mögliche Gründe dafür gibt es einige.
Post by Peter Koerber
Ich habe mir schon einen Wolf in den Modemeinstellungen gesucht, weil
beim alten Modem mit exakt gleicher dahinter montierter Hardware das
Phänomen nicht feststellbar ist. Wo muss ich da suchen oder was habe ich
übersehen?
Du kannst spassenshalber mal suchen, ob der Router ein SIP-ALG hat und
das abschalten. Allerdings weiß ich nicht, wie genau das NAT-Handling
deines SIP-Providers funktioniert. Da gibt es mehrere Möglichkeiten.
Wahrscheinlich ist es am besten, wenn du dich mal an den Provider
wendest. Unser Support[TM] hatte extra ein Wiki mit Problemroutern und
Lösungen.

Gruß,
Martin
Peter Koerber
2014-01-02 18:23:45 UTC
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Post by Martin Hoffmann
Klingt so, als käme das ACK nicht auf der anderen Seite an. Das führt
dann zum Abbruch nach 32 Sekunden. Mögliche Gründe dafür gibt es einige.
Ha, ich wollte schon fragen, ob Du für die NSA arbeitest, da es hier bei
mir effektiv 32 Sekunden sind und nicht wie im OP erwähnt 30 Sekunden... :-)
Post by Martin Hoffmann
Du kannst spassenshalber mal suchen, ob der Router ein SIP-ALG hat und
das abschalten. Allerdings weiß ich nicht, wie genau das NAT-Handling
deines SIP-Providers funktioniert. Da gibt es mehrere Möglichkeiten.
Wahrscheinlich ist es am besten, wenn du dich mal an den Provider
wendest. Unser Support[TM] hatte extra ein Wiki mit Problemroutern und
Lösungen.
Bereits "NAT und UDP-Stream" - von Marc genannt - war heftiges
Chinesisch für mich. "SIP-ALG" kam als weiterer chinesischer Dialekt
hinzu und dann half mir zum Glück Tante Google weiter. Jetzt wusste ich,
nach was ich suchen musste. Dort habe ich dann schnell rausgefunden,
dass da offenbar die Modems von Netgear eine hohe Lieblingsnennung bei
SIP-ALG und NAT/UDP aufweisen. Tante Google hat dann auch versucht mir
zu erklären, was SIP-ALG ist und dass man dies einfach mal abschalten
sollte. Ob da anschliessend irgendwelche Sicherheitseinbussen erfolgen,
habe ich dabei nicht erfahren. Aber da ja Netgear als Lieblingsobjekt
erwähnt war, fand ich auch schnell die genauesten Anweisungen, wo im
Netgear-Modem das "Ding" abgeschaltet werden muss. Abgeschaltet und
päng, es lief so, wie es laufen sollte: Keine Abbrüche mehr beim
abgehenden VOIP-Telefonat!
Problem gelöst. Ich hatte mir schon überlegt, ob ich das Modem per
Weitwurf ins Meer befördern müsste.
Danke Marc und danke Martin!
Peter
Marc Haber
2014-01-03 15:05:37 UTC
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Post by Peter Koerber
Ich hatte mir schon überlegt, ob ich das Modem per
Weitwurf ins Meer befördern müsste.
Das ist bei Produkten der Firma Netgear jenseits des dummen
Gigabit-Switches eigentlich immer die korrekte Lösung.

Grüße
Marc
--
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Martin Hoffmann
2014-01-03 17:39:18 UTC
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Post by Marc Haber
Post by Peter Koerber
Ich hatte mir schon überlegt, ob ich das Modem per
Weitwurf ins Meer befördern müsste.
Das ist bei Produkten der Firma Netgear jenseits des dummen
Gigabit-Switches eigentlich immer die korrekte Lösung.
Also auf meine ReadyNAS mag ich eigentlich nichts kommen lassen.
Insbesondere die neue, die einfach nur ein Debian fährt.

Gruß,
Martin
Peter Koerber
2014-01-03 17:47:42 UTC
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Post by Marc Haber
Post by Peter Koerber
Ich hatte mir schon überlegt, ob ich das Modem per
Weitwurf ins Meer befördern müsste.
Das ist bei Produkten der Firma Netgear jenseits des dummen
Gigabit-Switches eigentlich immer die korrekte Lösung.
Das ist natürlich etwas komplizierter hier wo ich wohne. Ich konnte
jetzt mehrere Jahre lang mit einer FritzBox meinen Anschluss mit 1'000 K
voll ausreizen. Ich bin der Einzige hier in der Umgebung von 5 km, der
1'000 K bekommen hat, alle anderen sind bei 256 K und meine Entfernung
zur Telefonzentrale ist 9 km - da gibt es in Europa schon gar kein ADSL
mehr. Nachdem die Telefonleitung immer wie schlechter wurde - oder
plötzlich zuviel andere ADSL-Anschlüsse verkraften musste - ging
plötzlich meine FritzBox nicht mehr. Ich habe mir dann gleich in Tahiti
vier verschiedene Modems besorgt (von Belkin über D-Link nach Netgear -
was es so hatte) und anschliessend nach der Installation feststellen
müssen, dass nur das Netgear DG834G mir weiterhin die 1'000 K erlaubte.
Vor einigen Monaten wurde die Leitung nochmals einen Tick schlechter.
Die Techniker von der Post haben dann innert zwei Tagen die Aderpaare
von jeder Sektion (5 Sektionen) durchgemessen und mir jeweils die besten
Adern gegeben. Aber auch damit war es nicht getan und man hat mich dann
kurzerhand auf 512 K reduziert (Leitungskapazität rund 680 K im
Download). Jetzt funktionierten plötzlich alle hier vorhandenen Modems.
Trotz dem Versuchen von allen möglichen Verbindungseinstellungen bei der
FritzBox sah es dann so aus, dass die FritzBox am Ende den schlechtesten
Durchsatz brachte (rund 390 K im Download) und das Netgear DGND 3300 den
besten Durchsatz mit 560 K (das alte Netgear war zu unstabil).
Somit: Vogel friss oder stirb! Ich nehme das, was mir am meisten bringt,
auch wenn es als Gerät Schutt ist...
Peter
Andreas Schiller
2014-01-05 12:22:50 UTC
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Post by Marc Haber
Post by Peter Koerber
Ich hatte mir schon überlegt, ob ich das Modem per
Weitwurf ins Meer befördern müsste.
Das ist bei Produkten der Firma Netgear jenseits des dummen
Gigabit-Switches eigentlich immer die korrekte Lösung.
Ich möchte auch daran erinnern, dass Netgear seit mindestens 10 Jahren
Netzwerk-Geräte mit Backdoor verkauft.
http://heise.de/-101431

Andreas Schiller
Peter Koerber
2014-01-05 17:58:31 UTC
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Post by Andreas Schiller
Ich möchte auch daran erinnern, dass Netgear seit mindestens 10 Jahren
Netzwerk-Geräte mit Backdoor verkauft.
http://heise.de/-101431
Das ist uralter Schnee!
Zwischenzeitlich wissen wir, dass die NSA dafür gesorgt hat, dass in
allen amerikanischen Markenprodukten Backdoors enthalten sind. Also so what?
Peter

Martin Hoffmann
2014-01-03 17:42:47 UTC
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Post by Peter Koerber
Tante Google hat dann auch versucht mir
zu erklären, was SIP-ALG ist und dass man dies einfach mal abschalten
sollte.
Ja, das ist ein bisschen arg technisch. Die Kurzfassung ist sowas wie:
"Soll VoIP mit üblichen Heimroutern funktionieren lassen, scheint aber
unmöglich richtig zu implementieren zu sein." Obwohl wir auch ein oder
zwei Router hatten, bei denen das tatsächlich richtig funktioniert hat.
Nur bekommt man als Provider von denen natürlich nichts mit.
Post by Peter Koerber
Ob da anschliessend irgendwelche Sicherheitseinbussen erfolgen,
habe ich dabei nicht erfahren.
Keine Sorge. Ohne ist es eher sicherer. Nicht zuletzt, weil du ein eher
komplexes Stück Software ausgeschaltet hast.

Gruß,
Martin
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